Ich möchte eine kleine Metapher aus meinem Garten mit euch teilen, die zeigt, welche wichtigen Schritte bei Veränderungen zu beachten sind.
Das kennst Du sicher gut: Du willst im Unternehmen etwas verändern, anpassen oder sogar komplett umkrempeln, und dann kommen Aussagen wie: „Ich bin schon länger als Du in meinem Job und in diesem Unternehmen, und ich weiß, dass dieser Weg nicht richtig ist.“
Für engagierte Kolleginnen und Kollegen fühlt sich das wie ein Schlag ins Gesicht an. Doch warum kommt es überhaupt zu diesem Widerstand gegen Veränderungen? Lass uns dem nachgehen.
Menschen sind komplex und individuell, das merkt man nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Politik. Wenn Du jemanden von etwas Neuem überzeugen, begeistern oder zumindest mitnehmen möchtest, ist es entscheidend zu verstehen, was – bewusst oder unbewusst – in den Köpfen dieser Personen passiert.
Als Veränderer solltest Du darauf hinarbeiten, die antreibenden Kräfte stärker zu machen als die hemmenden. Oft ist das jedoch eine größere Herausforderung, als man denkt. Wenn Veränderungen anstehen, führen sie häufig zu
Je nach Persönlichkeit kann es dann zu verschiedenen Reaktionen kommen, die dem Flight-or-Fight-Modell von Walter Cannon folgen und als Widerstand gegen Veränderungen gesehen werden können:
Die Gründe dafür, warum das Verhalten so ist, sind vielfältig. Um Dir einen Eindruck zu geben, was dahinterstecken könnte, hier einige mögliche Ursachen:
Veränderungen bringen Entwicklungen mit sich, die oft außerhalb der Komfortzone liegen. Wenn die Veränderung jedoch zu weit außerhalb dieser Zone stattfindet, landen wir in der Panikzone. Dort gibt es kein Lernen mehr, sondern nur noch Überlebensinstinkte. Die Anforderungen übersteigen die Handlungskompetenzen (Lernzonenmodell von Senninger). Hier kannst Du durch gezielte Nachfragen, Bedarfsanalysen und Trainings dafür sorgen, dass die Panikzone vermieden wird.
Oft überschätzen Menschen ihr Wissen und ihre Fähigkeit, Prognosen zu treffen. Dies betrifft besonders Fachexperten und selbstbewusste Personen, insbesondere in Führungspositionen. Diese neigen dazu, ihre Meinung zu verteidigen, anstatt sie kritisch zu hinterfragen. Diesem Selbstüberschätzungseffekt (nach Dobelli) kannst Du am besten durch Aufforderung zur (Selbst)Reflexion und kritisches Sparring begegnen. Moderierte Workshops mit Experten, die sowohl Kritiker als auch Befürworter Deines Change-Projekts einbeziehen, können hier von großem Nutzen sein.
Egal, was Deine Kollegen aufgebaut haben – ihren Job, ihr Haus, ihr Ansehen: Sie haben neben Zeit und Kraft auch Emotionen, Werte und Gefühle investiert. Damals waren sie überzeugt! Wenn Du ihnen nun sagst, dass es neue Informationen gibt und sie etwas ändern müssen, rüttelst Du an diesen festen Überzeugungen: Es entsteht eine Dissonanz zwischen den Emotionen und Überzeugungen von damals und der neuen Realität von heute. Die betroffenen Personen fühlen sich dann oft inkompetent, weil ihre damalige Entscheidung nun in Frage gestellt wird (sog. kognitive Dissonanz).
Das Gleiche passiert, wenn Du ein Thema hast, zu dem Du eine klare Meinung hast, und ein Kollege kommt und vertritt die Gegenmeinung oder sagt Dir, dass es tatsächlich anders ist. Oder wenn Du ein Projekt im Unternehmen mit voller Überzeugung umgesetzt hast und Jahre später soll das wieder geändert werden. Was passiert? Du wirst zuerst Dein Projekt oder Deine Meinung verteidigen. Du warst damals überzeugt, hast viel Kraft und Energie investiert, um diese Überzeugung zu gewinnen oder dieses Projekt umzusetzen. Wenn Du davon abrückst, reißt Du – bildlich gesprochen – das Haus wieder ein, das Du aufgebaut hast.
Dazu kommt, dass der Status quo bekannt ist, das Neue aber nicht. Menschen neigen dazu, den gegenwärtigen Zustand dem Neuen vorzuziehen. Das Ergebnis: Neues wird eher abgelehnt und negativer bewertet.
Das kannst Du auflösen, indem Du direkt das Thema ansprichst, den Status quo und das bisher Geleistete wertschätzt, ausführliche Informationen über die Hintergründe des neuen Zustands und die Notwendigkeit einer Änderung gibst und dabei viel Transparenz und Kommunikation walten lässt.
Diese Beispiele von Widerstand gegen Veränderungen zeigen Dir: Du brauchst ein gutes Verständnis für Menschen, Geduld, intensive Kommunikation und vor allem ein strategisches Vorgehen, wenn Du erfolgreich etwas in Deiner Organisation verändern möchtest.
Und wenn Du bei Deinem Change-Projekt noch Unterstützung brauchst, melde Dich gerne bei mir.
Deine
Jana
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Wenn man einmal etwas gemacht hat, fällt es beim nächsten Mal gleich viel leichter. Warum ist das so?
Menschen sind komplex und individuell, das merkt man nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Politik. Wenn Du jemanden von etwas Neuem überzeugen, begeistern…
Seit 2019 bin ich Coach, u.a. in Berlin an der Quadriga Hochschule ausgebildet und zertifiziert als systemischer Business Coach. Mein bisheriger Berufsweg als Vertriebsleiterin und Rechhtsanwältin war vor allem geprägt von vielfältigen Erfahrungen in Recht, Führung, Business und Digitalisierung. Mit meiner Expertise und einem sehr gutem Verständnis für Führungskräfte bin ich die passende Person, um dich – empathisch, strukturiert und auf Augenhöhe – zu unterstützen.
Veränderung ist dann erfolgreich, wenn man mit Mut und Strategie die eigene Komfortzone verlassen will
Führungskräfte Coach
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